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Licht und Schatten für heimische Reiter

Wanfried. Am vergangenen Wochenende 12. – 13.9.2015 fand das lang ersehnte Springturnier in Wanfried statt. Der schon traditionell mit viel Blumenschmuck hergerichtete Springplatz war wieder eine Augenweide. Auch die „Pony-Bar“ gehört schon zum Inventar bei den Turnieren. Auffällig waren ebenso die zahlreichen Werbebanner von Unternehmen aus bis zu 200km Umkreis, die dem Turniergelände beinahe schon eine Derby-Atmosphäre verliehen. Insgesamt 16 Prüfungen von der Führzügelklasse für die ganz kleinen Reiter und Reiterinnen bis hin zu zwei M*-Springen für die erfahrenen Pferd-Reiter-Paare bestimmten das Geschehen an den beiden Turniertagen. Auch das Wetter spielte in diesem Jahr mit.

Die für den RV Wanfried startenden Reiter konnten bei ihrem Heimturnier durchaus überzeugen, auch wenn einige Reiter unter ihren eigenen Erwartungen blieben. Im Springreiter-Wettbewerb konnte Lina Eisenträger (Wanfried) mit Platz 3 überzeugen, die Springpferdeprüfung Kl.A** dominierte einmal mehr Peter Fiege vom RFV Lengenfeld unterm Stein e.V. , der diese Prüfung souverän gewinnen konnte. Auch Peter Fiege absolvierte seine erfolgreiche reiterliche Laufbahn bis Kl. M* einstmals in Wanfried und fühlt sich dem Verein immer noch verbunden. Paula Schmidt (Wanfried) auf Chronos erreichte Platz 5 in der Stilspringprüfung Kl.A*, gefolgt von der erst 11-jährigen Lilly Risch (Wanfried) auf Platz 6. In der ersten Prüfung der Kl.L, einer sog. Punktspringprüfung wurde der ebenfalls für den RV Wanfried startenden Mühlhäuserin Sophia Oehlmann erst der letzte Joker-Sprung, der zu 32 Strafpunkten führte, zum Verhängnis, sie erreichte Platz 13 von 26 Startern, während ihr Vereinskollege Leon Schmidt ausschied. Anders sah es jedoch bei der anschließenden Zwei-Phasen-Springprfg.Kl.A* aus, die Lilly Risch mit Platz 1 und der begehrten goldenen Schleife beendete.

Sophia Oehlmann startet bei ihrer ersten Kl. M*-Springprüfung

Den Höhepunkt dieses Tages bildete die hochklassige Springprüfung der Kl.M* mit Stechen. Dort startete Sophia Oehlmann zum ersten Mal in einer Prüfung der Klasse M* und beendete diese nach nur einem Springfehler zu ihrer vollen Zufriedenheit auf Platz 7; Siegerin war einmal mehr die amtierende Landesmeisterin der Kl. M* von Sachsen-Anhalt, Romy Trümper auf ihrem Pferd Chessy. Die Prüfung wurde im Übrigen beherrscht von den zahlreich erschienenen weiteren Top-Reitern aus Sachsen-Anhalt, lediglich die Thüringer Claudia Hartig vom ZRFV Bellstedt e.V. auf Platz 2 sowie wiederum Peter Fiege auf der wunderschönen Rappstute Performance Lady auf Platz 3 konnten in die Phalanx einbrechen.

Reitturnier Wanfried 2015 - Finale 4-Länder-Cup

Tragischer Unfall am Sonntag

Der folgende Turniersonntag war zunächst überschattet durch einen Unfall beim Abladen eines Pferdes, der zu einer schweren Handverletzung der betroffenen Helferin führte, die schließlich per Hubschrauber in die Universitätsklinik Göttingen geflogen wurde, wodurch sich alle nachfolgenden Prüfungen verschoben. Den Auftakt bildete aber zunächst der Stilspring-Wettbewerb mit erlaubter Zeit, den erneut Lilly Risch für sich entscheiden konnte. Sarah Mühr aus Dingelstädt belegte mit ihren beiden Pferden immerhin die Plätze 4 und 6 und wurde zudem in der folgenden Springprüfung der Kl.A* mit Platz 1 mehr als entschädigt. Der Zwei-Phasen-Spring-Wettbewerb (Fehler/Zeit) ging an Emily Keiler, die für den LRFV Sontra-Berneburg-Nentershausen an den Start ging. Sarah Mühr wurde hier Zweite, Lilly Risch konnte den 4. Platz erreichen. Besonderes Augenmerk richteten die Zuschauer dann auf den Führzügel-Wettbewerb für die ganz kleinen Reiter, den Mia Eisenträger aus Wanfried für sich entscheiden konnte, Carl Ziska und Moritz Moll (beide Wanfried) kamen hier jeweils auf Platz 3.

Reitturnier Wanfried 2015 - Finale 4-Länder-Cup

Entscheidung zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt

Bei der weiteren Springprüfung der Kl. L waren für den RV Wanfried zwei Reiter am Start: Sophia Oehlmann (116 Ranglistenpunkte in 2015) und Leon Schmidt (54 RLP in 2015). Sophia Oehlmann erreichte mit einem Springfehler und damit 4 Fehlerpunkten ausgerechnet bei dem von der Kanzlei OEHLMANN gesponserten „eigenen“ Sprung lediglich Platz 9, ihr Vereinskollege mit insgesamt 19 Fehlerpunkten Platz 16. Die folgende Punktespringprüfung der Kl. M* gewann Peter Fiege, der sich zugleich mit seinem zweiten Pferd Calawi auf Platz 4 platzieren konnte. Damit standen die Favoriten für das abschließende hoch dotierte Finale des 4-Länder-Cups, eine vom Parcourschef sehr tricky gebaute Springprüfung der Kl. L mit Siegerrunde, eigentlich fest: Eigentlich sollte und musste sich das Finale zwischen Peter Fiege (2.232 RLP in 2015) und Romy Trümper (1.147 RLP in 2015) nach der bewiesenen Tagesform an diesem Wochenende entscheiden. Nach jeweils fehlerfreien Runden erreichte Peter Fiege mit beiden Pferden dann auch die abschließende Siegerrunde, desweiteren die Vorjahressiegerin Stefanie Burisch (375 RLP in 2015) aus Halberstadt, der aber kaum jemand die Wiederholung des Vorjahreserfolges zutraute, Annika Gremmes (immerhin auch 1.320 RLP in 2015) aus Aschersleben sowie natürlich Romy Trümper (Blankenheim-Klosterrode) als schnellste Reiterin aus dem ersten Umlauf mit einem wirklich leichten Springfehler und 4 Fehlerpunkten. Dieser wurde gemäß Reglement in die anschließende Siegerrunde übertragen und sollte ihr den ansonsten sicheren Sieg noch „verhageln“.

Reitturnier Wanfried 2015 - Finale 4-Länder-Cup
Wimpernschlag-Finale

Peter Fiege musste entsprechend der vorgegebenen Startfolge mit seinem besten Pferd Performance Lady starten und legte dabei ordentlich vor: Fehlerfreie Runde in einer Topzeit von 35.49 Sekunden. Annika Gremmes konnte diese Zeit nicht schlagen im Gegensatz zu Romy Trümper, die mit 32.78 Sekunden ebenfalls fehlerfrei blieb, jedoch den Springfehler aus dem ersten Umlauf noch auf dem Konto hatte. Stefanie Burich auf ihrem bereits 20 Jahre alten Schimmel Willow spielte sodann dessen ganze Erfahrung aus, ritt vor der Kombination 8a/b eine kürzere und schwierigere Linienführung, blieb aber ebenfalls fehlerfrei und erreichte eine Zeit von 33.41 Sekunden, damit zunächst die Führung in der Prüfung. Als letztes ging erneut Peter Fiege mit Calawi an den Start: Er musste nunmehr ebenfalls die schwierigere Streckenführung reiten, dies aber auf dem weniger erfahrenen Pferd aus seinem Stall, wollte er seine Siegchance nutzen. Er blieb zwar unter seiner mit Performance Lady erreichten Zeit und benötigte 34.13 Sekunden, leistete sich jedoch insgesamt 3 Springfehler und konnte die Vorjahressiegerin, die auch in diesem Jahr siegreich blieb, nicht mehr einholen. Bei Romy Trümper jedoch flossen Tränen: Sie hatte es in der Hand gehabt, schnellste fehlerfreie Siegerrunde, aber der Springfehler aus dem ersten Umlauf kostete sie den Sieg.