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Ein 3. Platz in Südthüringen

Eisfeld. An diesem Wochenende ging es nach Eisfeld zu dem dortigen Vielseitigkeitsturnier. Es war erst das zweite dieser Art, das Sophia Oehlmann mit ihrem Pferd Wilcox absolvieren wollte. Ein Vielseitigkeitsturnier besteht aus einer Dressurprüfung, einer klassischen Springprüfung und einem abschließenden Geländeritt über feste Hindernisse. Der Geländeparcours in Eisfeld gilt als anspruchsvoll, schließlich wurden dort auch die letztjährigen Landesmeisterschaften ausgetragen. Die Starter erhalten für die Dressurprüfung eine Wertnote, die in Fehlerpunkte umgerechnet wird. Eine wirklich gute Wertnote in der Dressur von 8.0 entspricht dabei bereits 30 Fehlerpunkten.

Reitturnier in Eisfeld 2015 – Vielseitigkeit

Mit dieser Punktzahl geht es dann in die anschließende Springprüfung, die auf Fehler und Zeit ausgerichtet ist. Der Abwurf einer Stange bei einem Hindernis oder eine Verweigerung „kostet“ dann jeweils 4 Fehlerpunkte. Wird die Sollzeit überschritten, können weitere Zeitfehler hinzukommen. Die Wertung des später stattfindenden Geländerittes über feste Hindernisse, mehrfach durch die Werra und „über Stock und Stein“, erfolgt dergestalt, dass bei einer Verweigerung 20 Fehlerpunkte hinzu addiert werden, bei einer zweiten Verweigerung bei dem gleichen Hindernis sogar 40 Fehlerpunkte. Insgesamt drei Verweigerungen (auch an verschiedenen Hindernissen) führen zum Ausschluss aus der Wertung, ebenso wie der Abwurf des Reiters oder – vorsichtig formuliert – die Trennung von Reiter und Pferd. Mit einer nicht so guten Wertungsnote in der Dressur kann der Reiter sich in den folgenden Prüfungen also nur verbessern, wenn die anderen Reiter Fehlerpunkte „kassieren“ und der Reiter selbst fehlerfrei bleibt. Diese Erfahrung hatte Sophia Oehlmann ja bereits in Hünfeld machen müssen und in der Zwischenzeit etliche Trainingseinheiten zur Verbesserung der Dressur abgeleistet. Ebenso sollte ihr auch nicht wieder pasieren, dass ihr am Ende des Geländerittes die „Kraft ausging“, so dass auch noch einige Konditions-Einheiten angesagt waren – für Pferd und Reiter. Immerhin umfasste der Geländeparcours in Eisfeld eine Länge von 2,3 km.

Reitturnier in Eisfeld 2015 – Vielseitigkeit

Die Konkurrenz war mega stark. Es starteten immerhin eine Vielzahl Reiter und Reiterinnen, die in den Ranglisten von Thüringen, Bayern und Hessen hoch platziert waren, so u.a. Kerstin Schneemann  (1. der Rangliste), Ingo Schmidt (8. der Rangliste) und Frank Schneemann (18. der Rangliste), jeweils vom RV Gotha. Nach der Dressur führte Frank Schneemann das Starterfeld souverän mit einer Wertnote von 8.0 und 30 Fehlerpunkten an, gefolgt von Nele Lange vom RFV Freiberg mit 40,5 Fehlerpunkten. Auf Platz 3 lag zu diesem Zeitpunkt Sabine Waury-Nartschik vom PSV Am Klosterwasser, Platz 4 belegte Kerstin Schneemann mit 43,5 Fehlerpunkten und auf Platz 5 fand sich bereits Sophia Oehlmann wieder mit 45 Fehlerpunkten, insgesamt also ziemlich knappe Abstände mit Ausnahme des weit enteilten Führenden, Frank Schneemann, dem eine begnadet gute Dressur gelungen war.

Nun galt es für Sophia Oehlmann, den 5. Platz zu verteidigen bzw. nicht so weit nach hinten zu rutschen, dass ihre Platzierung gefährdet würde. Schließlich wäre diese Platzierung der noch fehlende Schritt zur Aufnahme in den Landeskader! Alle fünf Erstplatzierten blieben in der folgenden Springprüfung fehlerlos, also keine Verschiebung in der Rangfolge. Auf den nachfolgenden Rängen purzelten aber bereits die Stangen, sodass sich auf den „hinteren“ Rängen bereits Dramen abspielten und sich etliche Reiter vor der abschließenden Geländeprüfung zurückzogen, weil sie keinerlei Aussicht mehr auf eine vordere Platzierung sahen.

Und dann passierte eben das, was den Vielseitigkeitssport so interessant macht: Die bis dahin Zweite patzte im Gelände und erhielt 20 Fehlerpunkte sowie Zeitfehler. Ebenso erging es auch der Vierten, sodass Sophia Oehlmann durch einen fehlerfreien Ritt mit lediglich geringen Zeitfehlern noch auf Rang 3 vorrückte und viele weitaus erfahrenere und erfolgreichere Reiter hinter sich lassen konnte. Glückwunsch! Die Prüfung gewann schließlich erwartungsgemäß und souverän Frank Schneemann, auch hier der verdiente Glückwunsch.