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Nachdem das Turnier in Sachsen-Anhalt im letzten Jahr für Sophia Oehlmann den Einstieg in die Klasse L des Springreitsportes bedeutete und sie damit ihrem ehrgeizigen Ziel einen großen Schritt näher gekommen war, war es für sie natürlich Ehrensache, zu dem diesjährigen Turnier vom 26.7. – 27.7.2015 erneut zu starten, obwohl parallel ein Vielseitigkeitsturnier in Hessen stattfand, bei dem sie sehr gerne angetreten wäre, um in dem Segment der Vielseitigkeit weitere wertvolle Erfahrungen für die kommende Saison zu sammeln. Und der Erfahrungen gab es viele: Angefangen von fliegenden Hindernissen bis hin zu mitten in den Parcours exakt vor das gerade zu bewältigende Hindernis reitende Konkurrenten …
Das Turnier begann für Sophia Oehlmann mit einer Punktespringprüfung der Klasse A**, in der max. 44 Punkte erlangt werden können, wenn alle Hindernisse fehlerfrei übersprungen werden einschließlich des sog. Jokers beim letzten Sprung, der für eben diesen Sprung die doppelte Punktzahl bietet, während ein Fehler bei diesem Sprung zum Abzug auch der doppelten Punktzahl führt. Von den fehlerfreien Reitern gewinnt dann derjenige die Prüfung mit der schnellsten Zeit. Am Start waren insgesamt 55 Reiter und Reiterinnen. Mit einem fehlerfreien Ritt, bei dem Sophia allerdings ihrem Pferd Wilcox nicht alles abverlangte, weil sie die Prüfung als Einstiegsprüfung in das Turnierwochenende betrachtete, reichte es ihr dann doch zu einem sehr guten 4.Platz. So konnte es weitergehen …
Die Springprüfung der Klasse L mit Stechen gestaltete sich dann schon etwas schwieriger. Auch hier waren wieder etliche Topreiter am Start. Leider unterlief ihrem Pferd Wilcox ein Fehler und damit war die Chance zur Teilnahme am anschließenden Stechen dahin. Immerhin blieb noch Platz 10, der allerdings angesichts des nicht so großen Starterfeldes nicht mehr für eine „Schleife“ langte. So könnte die Berichterstattung lauten. Tatsächlich war das gesamte Turnier jedoch von sehr starken Sturmböen begleitet, die reihenweise die Hindernisse umwarfen. Eine „Mauer“ musste während der Prüfung, nachdem sie zweimal umgefallen war, durch den Parcoursbauer im oberen Teil abgerüstet werden und durch Stangen ersetzt werden. Gleichwohl verhinderte dies nicht, dass die Mauer erneut ohne Einwirkung des Pferdes umfiel und dieser Umstand nach Wiederbeginn dann dazu führte, dass Wilcox kein „Vertrauen “ mehr in den Bestand der Mauer hatte und das Überspringen schlichtweg beim ersten Mal verweigerte, übrigens ein sehr seltener Umstand. Letztlich hatten aber alle Reiter mit diesen widrigen Wetterbedingungen zu kämpfen.
Der Folgetag begann wieder mit einem Springen der Kategorie A**. Erneut sorgte ein Hindernisfehler dafür, dass eine vordere Platzierung nicht mehr zu erreichen war. In Sachsen-Anhalt ist die Leistungsdichte der dortigen Reiter so hoch, dass der „kleinste Fehler“ bereits „bestraft“ wird. 11 Null-Fehlerritte auf den vorderen Plätzen bei 47 Startern sprechen da eine sehr deutliche Sprache. Der „Fehler“ bestand darin, dass eine Reiterin mit ihrem Pferd während des Durchganges den Parcours aufsuchte und sich direkt vor dem gerade zu überspringenden Hindernis platzierte. Ein lauter Ruf „Weg da!“ von Sophia Oehlmann konnte zwar den Springfehler noch vermeiden, nicht jedoch den Fehler beim Folgehindernis, das mit einer sehr kurzen Wendung angedacht war und bei dem dann der Schwung und die Konzentration fehlte. „Natürlich“ ritt die desorientierte Reiterskollegin auch bei diesem Hindernis wieder in den Weg. Eine Behinderung wurde von Sophia Oehlmann bei den Wertungsrichtern nicht angezeigt, obwohl diese darauf nach eigenem Bekunden regelrecht gewartet hätten. „Auf diese Weise möchte ich nicht gewinnen!“, ließ sie späterhin verlauten. Vielleicht ist diese Einstellung auch des fairen Sportsgeistes zu viel, denn sie galt auch ohne diese widrigen Umstände als Sieganwärterin.
Und die Qualifikation zum 4-Länder-Cup? Mal sehen, als Nachrückerin dürfte sie immer noch qualifiziert sein. Aber da gibt es noch weitere Qualifikationsturniere, bei denen die Sterne nicht gar so ungünstig stehen.