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Nachfolgend veröffentliche ich einen Beitrag von Iris Henning vom 14. Oktober 2013

Eilige Weltreise auf 60 Quadratmeter

Gefeierte 3K-Premiere zum ersten Westthüringer Benefizabend in der Kilianikirche

Von Iris Henning

Mühlhausen. Phileas Fogg braucht 80 Tage für seine Reise um die Erde. Die Theaterwerkstatt 3K verknappt die wohl spektakulärste Weltreise aus dem 19. Jahrhundert a la Jule Verne auf amüsante 100 Minuten und packt sie auf etwa 60 Quadratmeter Bühne in der Spielstätte Kilianikirche. Tempo ist angesagt in dieser 85. Inszenierung des Mühlhäuser Theaterhauses „Reise um die Erde in 80 Tagen“ (Spielleitung: Bernhard Ohnesorge).

Das gelingt den 13 Akteuren der Jugend- und Amateurgruppe mit Bravour. Sie wieseln nicht nur in einem atemberaubenden Tempo über die Bühne, sondern schlüpfen im Handumdrehen in sage und schreibe 75 Rollen! Einzig und allein der reiche exzentrische englische Gentleman und Zeitfanatiker Phileas Fogg (Albert Sadebeck) bewahrt die Ruhe in dem zunehmenden Tohuwabohu, die seines Standes angeboren zu sein scheint. Fogg ist nun mal das personifizierte Klischee eines Briten und lässt sich selbst von seinem übereifrigen Verfolger Detektiv Fix (Sixtus Riedel) nicht aus der Fassung bringen. Ebenso den Reizen der schönen und in dieser Inszenierung nymphomanen und stets auf ihr eigenes Wohl bedachten indischen Witwe Auda (Erika Wehr) kann er lange Zeit widerstehen. Glück hat Fogg, der vornehme Zeitfanatiker, zudem mit seinem neuen und gutherzigen Diener Passepartout (Clemens Pokoj). Der ist zwar ein junger naiver Franzose, aber Fogg kann sich einen Zeitaufschub nicht leisten. So geht das ungleiche Paar noch am selben Abend, an dem Fogg sich in seinem Reiche-Leute-Club in London auf jene Wette einließ, auf die Reise um die Erde und nimmt das Publikum mit in die Eisenbahnen und auf Schiffe und lässt es teilhaben an den unglaublichen und eiligen Abenteuern, die mit sichtbarer Spielfreude, viel Humor und im Eiltempo in vielen fantasievollen Bildern auf der Bühne zu sehen sind.

Die 3K-Inszeneirung „Reise um die Erde in 80 Tagen“ nach der Bühnenfassung der Autoren Pavel Kohout und Lucie Taubova hatte am Wochenende als Benefizabend der Stiftung Westthüringen ihre mit viel Applaus gefeierte Vorpremiere.

„Ein wunderbarer Abend. Ich staune immer wieder über den Einfallsreichtum des Ensembles um Spielleiter Bernhard Ohnesorge“, würdigte Landrat Harald Zanker (SPD) das Spiel. Ein Lob, das ebenfalls Bürgermeisterin Beate Sill aussprach, die ebenfalls unter den Zuschauern saß. „Eine sehr schöne Inszenierung“, unterstrich auch Ralf Schomburg, der Vorsitzende der Stiftung Westthüringen. Er freute sich besonders über das große Interesse des Publikums, mit seinem Besuch die junge Stiftung Westthüringen zu unterstützen. Jene Stiftung ist im November 2010 aus einer Mitgliederinitiative der VR Bank Westthüringen entstanden und hat sich zur Aufgabe gemacht, Kultur, der Bildung und soziales Engagement in der Region zu unterstützen. Erstmals hatte die Stiftung zu einem Benefizabend eingeladen. Einen klangvollen Abschlussakzent unter den Benefizabend setzte das Duo „Maras April“.

Die offizielle Premiere von „Reise um die Erde in 80 Tagen“ steht für Mittwoch, 2. Oktober auf dem Spielplan. Die Nachfrage war so groß, dass diese Veranstaltung schon ausverkauft ist. Für die dritte Aufführung am Sonntag, 13. Oktober, 16 Uhr innerhalb der Reihe Theater-Tee gibt es aber noch Karten.