Die Zahl der noch nicht entschiedenen Asylanträge ist in Thüringen unter 10.000 gesunken. Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) sind aktuell noch rund 9500 Verfahren anhängig. Im ersten Quartal kommenden Jahres will die Behörde alle Anträge beschieden haben. Damit nimmt Thüringen beim Abbau der Altverfahren im bundesweiten Vergleich eine Vorreiterrolle ein.
„Nachdem das sogenannte Easy-Gap bereits im Sommer geschlossen wurde, also alle registrierten Asylbewerberinnen und Asylbewerber auch einen Antrag gestellt haben, wird nun der Rückstau bei den Entscheidungen konsequent abgebaut“, sagt Migrationsminister Dieter Lauinger (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN). „Damit bekommen die Menschen schneller Klarheit über ihren Rechtsstatus. So können Maßnahmen zur Integrationsförderung schneller eingeleitet werden, aber – bei negativen Entscheidungen – auch früher Beratungen zur Rückkehr erfolgen.“
Mit dem Aufbau der neuen BAMF-Außenstelle in Suhl in diesem Jahr ist die Zahl der Entscheidungen über Asylanträge deutlich gestiegen. Während im vergangenen Jahr in Thüringen 14.733 Anträgen 6927 Entscheidungen gegenüberstanden (2006 Ablehnungen), waren es von Januar bis Ende August 2016 13.335 neue Anträge und 13.762 Entscheidungen (3416 Ablehnungen).
„Bereits seit Mai werden pro Monat mehr Entscheidungen gefällt als neue Anträge eingehen. Seit diesem Zeitpunkt wird die Verfahrenszahl dank der guten Kooperation zwischen Land und BAMF ständig reduziert“, so Lauinger. „Bei dieser Entwicklung kann künftig die Integrationsplanung und -lenkung gegenüber den Fragen von Unterbringung und Versorgung der Asylsuchenden deutlich mehr in den Fokus rücken.“
Quelle: Medieninformation vom 10.10.2016
Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz